Samstag, 19. März 2011

Sendet uns Eure Leserbriefe!

Wir sammeln Eure Leserbriefe zu Menschenrechten, Rechtstaatlichkeit und Demokratie, und stellen sie zur Diskussion.

Sendet uns Eure Leserbriefentwürfe!

In den Kommentarspalten geben wir Verbesserungsvorschläge, Anregungen und - eben - unsere Kommentare ab!

Freitag, 18. März 2011

Auf den Punkt gebracht: Analysen und Argumente

Schickt Vorschläge an m.bertschinger@bertschinger-haefeli.ch!

  1. "Menschenrechte sind kein Anhängsel zur Demokratie, sondern ihre normative Grundlage" (Katrin Meyer, Basel. Analyse: Katrin Meyer: Warum lassen wir uns die Menschenrechte nehmen?
  2. "Das Recht ist für die Schwachen da". (Giusep Nay, alt Bundesrichter)
  3. "Was wir aus der Diskussion um Diskriminierung bestens kennen: die Unsichtbarkeit komplexer gesellschaftlicher Probleme an Gruppen festzumachen, die man leicht sichtbar machen kann". "Kleinbürgers Traum, eine schweirige Welt einfach erklären zu können". "Das Publikum brachte ein sacrificium intellectus, ein Opfer des Intellekts, um den Traum einer reinen Ordnung träumen zu können". (Mein Abend mit Sarrazin, von Prof. Armin Nassehi in DIE ZEIT, 7.10.2010, S. 55)
  4. "Da gibt es erstens ein fehlendes Geschichtsbewusstesein, zweitens ein falsches Geschichtsbewusstsein, soweit es existiert, und drittens ein erschreckendes 'attention deficit'. Man springt von einem Thema zum anderen und hat es gleich wieder vergessen, das kommt auch noch dazu". "Für die jetzige Jugend ist es schwer, politische Vorbilder zu finden. Und vielleicht ist es auch eher unser Job, die Jugend vor falschen Vorbildern zu beschützen". (Fritz Stern über die Tea Party-Bewegung, BaZ vom 10.3.2011, S.3)
  5. "Bei der Verwirklichung von Demokratie geht es nicht um ein Maximum, sondern das Optimum an demokratischer Mitwirkung". "Das schweizerische Staatssystem gründet auf verschiedenen Prinzipien, die sich wechselseitig bedingen und begrenzen. Die Herrschaft der Bürger hat nicht zu einer dogmatischen, lupenreinen Verwirklichung eines Prinzips, auch nicht des Demokratieprinzips, geführt". (Prof. Hans-Ueli Vogt, NZZ, 22.2.2011, S. 19)
  6. Das republikanische Demokratieverständnis geht einher mit einer relativ exklusiven Begrenzung der stimm- und wahlberechtigten Bürger (des Demos). Im liberalen Demokratieverständnis ist der Grundsatz zentral, dass alle, die politischer Herrschaft unterworfen sind, auch das Recht haben müssen, diese Herrschaft zu kontrollieren ("Inklusions- bzw. Kongruenzprinzip"). (nach Prof. Joachim Blatter, NZZ, 22.2.2011, S.19)
  7. "Deutschland wäre nicht in die Nato eingetreten, es wäre auch nicht zu einer Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft gekommen, und ebenso wenig hätten wir mittels direkter Demokratie den Euro eingeführt. [...]. Fast alle wichtigen Entscheidungen wären im Sperrfeuer populistischer Ängste und Interessen hängen geblieben". (Kritik der Direkten Demokratie von Joschka Fischer, Das Magazin, 25.2.2011, S.11)
  8. Zur nationalen Identität meint er a.a.O.: "Deshalb liegen Euro-Skepsis und Fremdenhass oft nahe beieinander".
  9. "Die wirklichen Konflikte spielen sich in den unteren Etagen unserer Gesellschaft ab. Denn die Menschen, die hier seit Jahrzehnten zuwandern, sind ja nicht so sehr Fremde, sondern vor allem arme Fremde - auf der Suche nach Wohnung, Arbeitsplatz, sozialer Versorgung, nach einer Perspektive für sich und ihre Kinder. Und die treffen hier auf diejenigen, die zum unteren Drittel oder Viertel dieser Gesellschaft gehören und um ihr Auskommen fürchten". (Der Historiker Ulrich Herbert in DIE ZEIT, 10.2.2011, S. 19)
  10. In einer zunehmend komlexen Welt können Probleme nur noch gemeinsam gelöst werden. Ausgrenzung löst keine Probleme, sondern schafft nur neue. (Ich glaube, dieses Argument kann nicht oft genug wiederholt werden).
  11. WEITERE ZITATE IN DEN KOMMENTAREN. SPÄTER SOLLEN SIE NACH URSACHE-ANALYSEN GEORDNET WERDEN. MÖGLICHE RUBRIKEN SIND NATIONALE IDENTITÄT, KONKURRENZ GEGEN DROHENDE ARMUT (FUTTERNEID), BILDUNG UND GESCHICHTSBEWUSSTSEIN ETC.

So schreibst Du einen guten Leserbrief

Schreib aktuell: Eine Zeitung wird Deinen Leserbriefe abdrucken, wenn er sich auf einen kürzlich in dieser Zeitung erschienen Artikel bezieht. Beiträge, die nicht einen Tag nach der Veröffentlichung in der Redaktion sind, kommen oft schon nicht mehr zum Zuge.

Bau Deinen Beitrag schlüssig auf: Wiederhole nicht alles, was im kritisierten Artikel steht. Stelle kurz den Bezug her. Beginne dann Deine Argumentation. Konzentrieren Dich auf zwei bis drei wichtige Punkte. Gehe nicht zu sehr ins Detail. Bringen am Ende nochmals Deine Meinung auf den Punkt.

Deine Meinung zählt: Dein Leserbrief sollte wie ein Kommentar verfasst sein, in dem Du Stellung beziehen und Deine Meinung darlegen. Schreibe kurz, prägnant und farbig. Spitz ruhig zu!

Aber bleib sachlich: Argumente zählen, nicht Polemik. Arbeite mit Beispielen, die aus dem Leben gegriffen sind. Vermeide umständliche Zahlen und Statistiken. Auch Schimpfworte sind schlechter Stil und werden nicht veröffentlicht. Werde ironisch, wenn Du wütend bist.

Schreibe in Absätzen: Absätze gliedern Deinen Text. Beschränke Dich in jedem Absatz auf einen Sinnzusammenhang. Prüfe, ob und wie die Absätze aufeinander aufbauen.

In der Kürze liegt die Würze: Schreibe nicht mehr als 2.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen). Verwende kurze Sätze mit nicht mehr als einem Nebensatz. Vermeide umständliche Abhandlungen und Gedanken. Geh Deinen Leserbrief am Ende noch einmal durch. Streiche jedes Wort, jeden Satz und jeden Absatz, das oder den Du nicht unbedingt brauchen.

Steh zu Deiner Meinung: Schreib nicht anonym. Nennen Deinen Titel, Beruf und Funktion. Bescheidenheit ist hier fehl am Platz.

Informiere den zuständigen Redakteur: Sende Deinen Leserbrief per E-Mail (spart Zeit und Geld) an die Leserbriefredaktion des Blattes. Versuch herauszufinden, wer den Artikel geschrieben hat. Sende ihm/ihr eine Kopie Deines Leserbriefes als „cc“.

Frage nach: Ruf die Leserbriefredaktion an, wenn Dein Leserbrief nach einer Woche nicht veröffentlicht sein sollte. Frag freundlich nach den Gründen der Nichtveröffentlichung. Du kannst aus den Antworten für die Zukunft lernen.

(Quelle: www.ausgestrahlt.de)

Einfach und wirkungsvoll: Lob!

Du liest einen guten Leserbrief von Hans Meier. Schick ihm eine Postkarte oder ein Mail, und beglückwünsche ihn zu seinem Statement! Eine solche Tat ist alles andere als eine "Kleinigkeit", denn ich weiss, wie selten und aufstellend positive Reaktionen sind - sie ermutigen diejenigen, die sich bereits engagieren, es weiterhin oder sogar vermehrt zu tun!

Web-Links

FMD-Blog zur Kommunikation von Menschenrechten: http://www.menschenrechte-kommunizieren.blogspot.com

Leserbriefe von Matthias Bertschinger: http://www.matthias-bertschinger.blogspot.com/

Leserbriefe gegen AKW: http://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/leserbrief-schreiben.html

Ein Migrant liest die Weltwoche